Bloß keine Verlustängste

Gelsenkirchen-Ückendorf. Für mich, die ich in Gelsenkirchen aufgewachsen bin, war das immer einer der Stadtteile jenseits des Kanals. Wo ich quasi nie gewesen bin. Nur hin und wieder durchgefahren mit der Bahn. Aber das war eigentlich schon später. Als ich Studentin war. Und mit der Bahn eben durch Ückendorf musste, wenn ich auf Heimatbesuch war. Links und rechts der Blick: Leerstand und Tristesse.

Noch später habe ich Workshops geleitet in Ückendorf. Mit großartigen und chaotischen Jugendlichen, die ihrerseits auch nie über den Kanal fuhren. Manche Dinge sind halt so. Bleiben so. Oder vielleicht auch nicht. Weil Ückendorf neu entdeckt wird. Von Künstler:innen, die sicher sind, dass hier mehr geht als Leerstand und Tristesse.

Am 11. Oktober eröffnete an der Bochumer Straße in Ückendorf eine spannende Ausstellung unter dem Titel „Bloß keine Verlustängste“. Acht Studierende und Alumni der Folkwang Hochschule der Künste stellten ihre Fotoarbeiten aus, in denen sie sich mit der sozialen und städtebaulichen Struktur von Gelsenkirchen und Umgebung auseinandersetzen. Als Ex-Gelsenkirchenerin durfte ich genau wie Lisa Roy literarische Texte beisteuern. An der Eröffnung wirkte ich durch eine Lesung samt Künstlergespräch mit.

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